Herbst: Jazz-Etude für Klavier

Neuausgabe von Boris Hellmers-Spethmann.

Über Kurt Herbst ist so gut wie gar nichts bekannt – nur das: Er arbeitete in der Weimarer Republik als Musikwissenschaftler und Kritiker. Er hinterließ keine Kompositionen. Nur seine „Jazz-Etüde“ wurde bei Schott gedruckt. Sie ist ein interessantes Zeugnis der deutschsprachigen Musikkultur dieser Zeit: Sie verbreiterte in größter Lebendigkeit sich in viele verschiedene Richtungen. Eine war die Wiener Schule, eine andere war der Jazz, der sich in den Metropolen mit der Ernsten Musik verband. Die Werke etwa Erwin Schulhoffs geben davon Zeugnis und werden immer häufiger wieder gespielt. Auch diese Jazz-Etude verdient Aufmerksamkeit. Sie schildert geradezu cinematografisch das Treiben der Zeit – es breiten sich akustisch sofort die Schilderungen aus Filmen wie „Berlin – Sinfonie einer Großstadt“ aus. Der Verlag freut sich, nun auch dieses Werk wieder herausgeben zu können. Wir danken sehr herzlich Mauro Piccinini aus Jens (Schweiz) für die Überlassung eines Exemplars der Erstausgabe von 1928.

Dieses Werk ist in einer lohnenswerten Einspielung mit Gottlieb Wallisch beim Label Grand Piano („20th Century Foxtrots Vol.2“) erschienen.